Donnerstag, 31. Januar 2013

Filmkritik: Küss den Frosch

Küss den Frosch
by Walt-Disney-Studios (2009
 (Originaltitel: The Princess and the Frog)





(Stimmen im Trailer entsprechen nicht der Synchronisation im Film!)

Zeichentrick war gestern. Animation ist heute! So könnte man denken, wenn man sich mal die Liste der vergangenen Kino-Filme ansieht. Doch Disney beweist Mut und versuchte es 2009 noch einmal mit einem handgezeichneten Abenteuer der alten Schule und unserer aller Kindheit. 
$105 Mio hat die Produktion dabei verschlungen. Dies ist mehr als doppel so viel, als der erfolgreichste Disney Film "Der König der Löwen" benötigt hat. Und dieses Meisterwerk hat seinerzeit stolze $950 Mio eingebracht. "Küss den Frosch" brachte es nun "nur" auf $270 Mio, aber das immerhin in einer Zeit, in der Animationsfilme dem Zeichentrick den Rang abgelaufen haben.

"Küss den Frosch" ist im Grunde die Umsetzung einer Buchvorlage von E.D Baker. "Froschprinzessin" wiederum ist eine Anlehnung an das Grimmsche Märchen "Der Froschkönig". Also auf jeden Fall: es geht um Frösche!

Tiana lebt in New Orleans, der Wiege des Jazz, um die Mitte der 1920er Jahre. Ihr Vater ist leider früh verstorben und konnte seinen eigenen Lebenstraum von einem eigenen Restaurant nicht erfüllen. Sie versucht nun durch 2 Jobs genug Geld zusammenzubekommen, um ein altes Gebäude aufkaufen und damit den Traum ihres Vaters weiterleben zu können. 
Ihre beste Freundin Charlotte, welche einen äußerst wohlhabenden Vater hat, hat ihren eigenen Traum: Sie will einen Prinzen heiraten. Da kommt es gelegen, dass Prinz Naveen von Maldonien New Orleans besucht. 
Der Prinz wiederum hat seine eigenen Sorgen, denn er verfolgt die Absicht ein reiches Mädchen zu heiraten, da seine Eltern sein faules Leben satt haben und ihn finanziell nicht mehr unterstützen. Allerdings widerstrebt das seinem Gefühl von Freiheit. Er will doch viel lieber Party und Musik machen.
Diese Konstellation nutzt der Schattenmann Dr. Facilier für seinen heimtückischen Plan aus. Er täuscht den Prinzen und verwandelt Naveen in einen Frosch und seinen Diener Lorenz über ein Amulett in Naveen um so an das Vermögen von Charlottes Vater heranzukommen.
Als Froschprinz Naveen darauf Tiana begegnet lässt dieser sich von ihr küssen um den Fluch nach "Froschkönig"-Art zu brechen. Doch - das Ergebnis ist ein wenig unerwartet.

 Man kommt sich doch ein wenig vor, als wäre man wieder Kind. "Küss den Frosch" ist ein rundumgelungenes Meisterwerk von Disney. Und während mich in vielen Disney-Filmen die musikalischen Unterbrechungen genervt haben (allen voran "Aristocats") sind diese in "Küss den Frosch" mit das Beste am gesamten Film. Passend zur Wege des Jazz sind die Nummern dabei in alter Swing- und Dixieland Manier gehalten - klasse!
Roger Cicero und Cassandra Steen verleihen dabei den beiden Hauptcharakteren ihre Stimme. Dies ist sowohl gesanglich als auch sprachlich kein Fehler gewesen. Die deutsche Synchronisation ist gerade durch die Beiden meiner Meinung nach sehr gut gelungen, soll wohl trotzdem nicht an die Englische heranreichen. Die Stimmen aus dem Trailer sind im Übrigen natürlich nicht die Original-Stimme aus dem Film - dies nur mal als Hinweis.
In Disney-Filmen darf natürlich auch die Botschaft nicht zu kurz kommen. Und so lernen Naveen und Tiana, dass es wichtigeres gibt, als Geld und Arbeit und das bei der Liebe nicht das Äußere bestimmend ist. Oder auch, dass man stets an seine Träume glauben soll. Oder... naja man könnte soviele Botschaften aus diesem Film ziehen. 
Diese werden über den Film in eine anrührende und turbulente Geschichte eingeflochten, die unterhält und einen hier und da auflachen lässt. Dabei lernen wir wieder allerlei skurile Charaktere kennen, wie Mama Odie, die Vodoo-Oma des Bayou oder den sprechenden und Trompete spielenden Alligator Louis, der nichts lieber möchte als mit anderen Musikern zu jamen. Und dann wäre da noch Ray, das kleine mit einem amüsanten Akzent sprechende Glühwürmchen, dass sein Herz am rechten Fleck hat und darüber hinaus in einen Stern verliebt ist, den es für das schönste Glühwürmchen der Welt hält. Da ist für jeden der eigene Lieblingscharakter dabei :-).
Nach der kleinen Geschichte mit viel Musik, ein wenig Action, ein wenig Vodoo und ganz viel Romantik bleibt man mit einem zufriedenen Gefühl zurück - und dem Gefühl mal wieder ein Meisterwerk von Disney gesehen zu haben? Zu dick aufgetragen? - Find ich nicht!

Fazit:

Ein wahres handgezeichnetes Meisterwerk aus dem Hause Disney. Dieser Film ist für alle Fans der alten Disney-Filme und für solche die es noch nicht sind! Hier passt einfach alles: schöne Geschichte, supertolle Musik, schöne Zeichnungen und skurile Charaktere mit immer wieder eingestreutem Humor. So geht Unterhaltung!




Gesamt: 94/100



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