Dienstag, 22. Mai 2012

Filmkritik: Alice im Wunderland


Alice im Wunderland
by Tim Burton (2010)




Tim Burton nimmt sich des Thema´s "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll an. Natürlich darf da in der Casting-Liste der Name Johnny Depp nicht fehlen. Und welche Rolle würde besser zu ihm passen, als die des verrückten Hutmachers?!? Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Bücher um Alice nie gelesen habe, aber natürlich kennt man den groben Handlungsstrang und die einen oder anderen Charaktere wie die Grinsekatze oder eben den Hutmacher. Jedenfalls ist Johnny Depp einer der Gründe warum ich diesen Film einfach sehen musste. Mit einem Budget von etwa $200 Mio. war der Streifen nicht wirklich sparsam umgesetzt. Dafür hat er auch das 5fache wieder eingespielt, was sicherlich zum Teil dem 3D Boom zuzuschreiben ist.
Denn der Film erschien damals kurz nachdem die Avatar-Welle das Land heimsuchte. Dementsprechend wurde er als 3D-Film angelegt, wennauch normal gefilmt und erst später in 3D überführt. Ich habe ihn allerdings ganz altmodisch in tollem 2D gesehen :-).
 

 


Die nun mittlerweile erwachsen gewordene Alice soll demnächst heiraten. An ihre Abenteuer ihrer Kindheit erinnert sie sich nicht mehr. Lediglich in ihren Träumen erlebt sie einige Ereignisse nach, realisiert aber nicht, dass diese Dinge tatsächlich geschehen sind.
Bei einer Feier wird ihr dann der befürchtete erwartete Antrag gemacht. Da taucht plötzlich wieder das weisse Kaninchen auf, dem sie in seinen Bau folgt und so schließlich wieder im Wunderland landet, in dem sie schon sehnsüchtig erwartet wird. Denn laut einer Prophezeiung soll die Alice von einst zurückkehren und das Wunderland vor der bösen Königin retten.
Alice streitet allerdings ab die "richtige Alice" zu sein. Doch schon bald wird sie erkennen, dass nur sie ihre Freunde im Wunderland retten kann.

Tim Burton steht ja seit eh und jeh für abgedrehte schräge Filme mit dem etwas besonderen Humor. Auch dieser alten Klamotte, die weis Gott wie oft verfilmt und adaptiert wurde schafft er es seinen berühmten Stempel aufzudrücken. Der Film kann mit seiner sowohl düsteren als auch märchenhaften Kulisse und seinen skurillen Charakteren stellenweise durchaus überzeugen. Ein Genuss ist hier vor allem mal wieder Burton´s Adoptiv-Schauspieler Johnny Depp, der nur leider in einem etwas begrenztem Umfang agieren darf und sicherlich auch nicht die Rolle seines Lebens spielt. Aber dennoch dennoch großartig anzusehen, schon allein wegen der Erscheinung.
Aber genau das ist der kritische Punkt dieses Films. Er ist irgendwie eher was für das Auge, man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass mehr Wert auf die Optik als auf alles andere gelegt wurde. Sicherlich ist der Spielraum für die Handlung ein wenig begrenzt. Aber die ganze Zeit plätschert das Ganze einfach nur vor sich hin. Erst ist Alice da, dann dort, und irgendwann im Schloss, bis dann irgendwann das Finale kommt, welches aufgrund der Prophezeiung sowieso schon längst bekannt ist, überraschende Momente? - Fehlanzeige. Außerdem fehlen dem Film doch ein klein wenig mehr Tiefe und Spannungsaufbau, wobei letzterer eigentlich überhaupt nicht vorhanden ist. Da kann der auch sonst solide Cast nicht viel daran ändern. Alice wird hier übrigens vom wohl angehenden Talent Mia Wasikowska verkörpert, die ihre Rolle durchaus annehmbar umsetzt.
Auch die angedachten witzigen Momente kommen nicht so richtig rüber.  Es ist nun eher so, dass man denkt: "Ah, das sollte witzig sein... naja ok." Hätte man das Drehbuch hier und da noch ein wenig überarbeitet, und sich nicht so vom 3D ablenken lassen, wären hier sicherlich noch bessere Wertungen drin gewesen. Die Imdb gibt hier geradeeinmal 6,5 Punkte, die Metacritic 53/100. Trotz allem wie schon erwähnt ein finanziell ziemlich erfolgreicher Film. Und anschauen kann man ihn sich allemal.

Fazit:

Ein skurilles düsteres Märchen unter der Regie von Tim Burton. Warum nicht?! Schön anzusehen, wenn man über die flache gezwungene Handlung hinwegsehen kann. Ich persönlich hatte mir mehr erhofft, kenne aber wie gesagt auch die Bücher nicht. Auf jeden Fall ein kurzweiliger Film der aber ohne großen Überraschungen daherkommt und bis zum grand finale einfach zu vorhersehbar bleibt.



Gesamt:  60/100


3 Kommentare:

  1. Der einzige Film bei dem ich im Kino eingeschlafen bin ^^

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  2. ja hab deine kritik dazu gelesen.

    aber warum gibst du einem film, bei dem du eingeschlafen bist eine wertung von 7/10 ??? :-P

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  3. Das lag am 3D Effekt - der war bei dem Film echt der Hammer!
    Z.B. der Abspann mit den Pilzen die da wachsen - wow.
    Aber hast recht eventuell war ich da zu gutmütig ^^

    Kannst du übrigens auf deinem Blog ne letzte Kommentareleiste (so wie bei mir) dranhängen?
    Du bekommst ja Mails wenn jemand was auf deinem Blog kommentiert - aber der Kommentator erfährt leider nicht obs ne Antwort drauf gab - und über die Kommentarleiste sieht man das rascher ^^
    Find ich jedenfalls recht praktisch bei mir.

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