Dienstag, 27. März 2012

Filmkritik: Surrogates

Filmkritik

Surrogates
by Jonathan Mostow (2009)


Der gute Herr Mostow möchte uns also in eine zukünftige Welt entführen?! Ich kannte vor dem Film, weder dessen Handlung, noch habe ich überhaupt von diesem Film gehört... und dass obwohl Bruce Willis in diesem Thriller die Hauptrolle hat. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich das Kinogeschehen in den letzten Jahren nicht so aufmerksam verfolgt habe. Wie auch immer ... wie das so ist, lief der Film eben mal im Fernsehen. Bruce Willis in der Hauptrolle... diesen Film muss ich zumindest mal gesehen haben.
Wer wie ich seine Probleme damit hat Jonathan Mostow irgendwo einzuordnen: der Mann macht nicht wirkliche viele Filme. Allerdings war er veranwortlich für die Filme "U-571", sowie "Terminator 3". Mit $80 Mio war das Budget für "Surrogates" natürlich bei Weitem nicht so stattlich, wie bei letzterem Film, aber mal schauen, was man so daraus machen kann.


In der gar nicht allzu fernen Zukunft des Jahres 2057 existiert mittlerweile eine friedliche Welt. Es gibt schon seit langer Zeit keine Gewaltverbrechen mehr. Ein Traum in der heutigen Realität. Aber was ist passiert?
Wissenschaftlern ist es gelungen Roboter zu entwickeln, die es körperliche benachteiligten Menschen ermöglichen sollen, ein gänzlich normales Leben zu führen, indem sie diese Maschinen als zweites Ich einsetzen und mit ihren Gedanken steuern können. Allerdings erkennen einige geldhungrige Männer das finanzielle Potential dahinter. In den darauffolgenden Jahren beginnt eine Firma die sogenannten Surrogates an die Leute zu bringen, gegen eine kleine Aufwendung in Bar versteht sich. Bald ist der Großteil der Menscheit in Besitz dieses Luxusgeräts. Warum auch nicht? Man kann ihn sich so anfertigen lassen, wie einem danach ist. Möchte man wieder jung sein? Kein Problem! Meterweit springen? Klar doch! Die Möglichkeiten sind endlos.. wenn man das nötige Kleingeld hat. Die real existierenden Menschen sitzen dagegen gemütlich zu Hause und steuern ihr zweites Ich. Aus diesem Grunde gibt es keine Gewalt mehr. Ausser einem "Blechschaden" würde nichts dabei herausspringen, denn die Menschen sind von ihren Maschinen getrennt.
Und hier setzt nun die eigentliche Handlung des Films ein. Denn wider allen Erwartungen wird ein Surrogate mit einer Waffe angegriffen, woraufhin auch dessen Besitzer stirbt. Das Opfer ist der Sohn des Erfinders der Surrogates. Ein Fall für unseren geschätzen Bruce Willis. Dieser wird in Person des Tom Greer auf den Fall angesetzt und landet schnell bei den Dreads. Einer Gruppe, die sich dem Einfluss der Surrogates-Gesellschaft widersetzt. Was haben diese mit dem Mord zu tun? Und welchen Zweck verfolgen sie damit?

Vom Prinzip verfolgt "Surrogates" eigentlich einen ganz interessanten Ansatz. Die Vorstellung von einer Welt, welche von Robotern bevölkert wird, die wiederum von Menschen gesteuert werden, ist faszinierend und erschreckend zugleich. Die Möglichkeiten durch die Surrogates sind schier endlos. Allerdings führt dies zur vollständigen sozialen Isolation der Menscheit. Somit stellt sich die Frage: Ist der Preis für eine gewaltfreie Welt voll mit perfekten "Ichs" damit nicht zu hoch?
Leider kratzen die Macher hier gerademal an der Oberfläche. Oftmals hat man das Gefühl, dass Dinge nicht bis zu Ende durchgezogen wurden. Man vermisst ein wenig die genauere Darstellung dieser zukünftigen technisierten Welt, die ausgefeilten und detaillierten Charaktere. Sicherlich wird der Film durch Bruce Willis getragen, übrigens durch Computer-Technik in sein bestes Alter in Form seines Surrogates zurückversetzt - grandios. Der Rest des Casts verbleibt dagegen eher blass. Gut - James Cromwell gibt sich noch die Ehre, aber zu mehr als ein paar Kurzauftritten langt es nicht. Witzigerweise spielt dieser den Boss der Roboterentwicklerfirma. Das tat er in selber Rolle bereits in "I, Robot".
Letztendlich ergibt sich ein doch passabler futuristischer Krimi mit ein paar netten Action-Sequenzen und einer "Achtet darauf wie ihr euren Fortschritt einsetzt!"-Warnung. Aber insgesamt hätte denke ich um einiges mehr an inhaltlichem und darstellerischem Potential drin gesteckt. Auch Spannung war während des Films eher Mangelware. Schade, schade. Vielleicht hätte man das Drehbuch doch noch ein- oder auch zweimal überarbeiten sollen!

Fazit:

Man kann sich "Surrogates" durchaus mal bei Popcorn und einem Bierchen anschauen. Allerdings wird er einem nicht sonderlich lang im Gedächtnis verbleiben. Für Fans von Bruce Willis oder auch "I, Robot" ist der Film allemal geeignet. Sonderlich viel Action sollte man allerdings hier nicht erwarten.



Gesamt: 67/100






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