Dienstag, 11. Dezember 2012

Filmkritik: Kampf der Titanen


Kampf der Titanen
by Louis Leterrier (2010)
(Originaltitel: Clash of the Titans)





"Kampf der Titanen" war irgendwie ein Film, von dem ich schon nach dem damaligen Trailer den Eindruck hatte, dass der inhaltlich nicht sehr interessant sein würde - und das, obwohl ich die griechische Mythologie eigentlich sehr mag. Tatsächlich spielte er weltweit immerhin knapp $500 Mio ein, bei einem Kostenpunkt von schlappen $125 Mio. Für einen Fernsehabend hat es bei mir gelangt, aber zum Glück gab ich dafür kein Geld für Kino oder ein Medium aus, denn mein Instinkt sollte recht behalten.

Der Film erzählt natürlich genau wie das Original von 1981 die Sage von Perseus. Dieser wird als Kind vom Kapitän eines Fischerbootes gerettet und aufgezogen. Als junger Mann sieht er mit an, wie die Menschen gegen die Götter des Olymp aufbegehren. Hades tötet daraufhin alle Menschen die er vorfindet - nur Perseus überlebt, seine Adoptivfamilie kann er nicht mehr retten.
Die Götter haben es satt, dass die Menschen sich gegen sie stellen anstatt anzubeten. Zeus gibt Hades die Erlaubnis alles Nötige zu tun, um die Menschen zur Vernunft zu bringen. Hades gibt den Leuten daraufhin eine Frist um ein jungfräuliches Opfer zu bringen oder der Krake werde alles zerstören.
Nachdem Perseus offenbart wird, dass er ein Halbgott ist, kommt natürlich nur er in Frage sich gegen das Monster zu stellen und zu besiegen, allerdings will er nichts mit den Göttern zu tun haben. Er will nur eins - den Tod seiner Familie rächen. So beginnt die abenteurliche Reise.

Es ist mir schon fast schleierhaft, wie schlecht man eine griechische Sage umsetzen kann. Die Story hat zwar einen roten Faden, aber der ist so dünn, dass das ganze viel zu konstruiert und teilweise zusammenhanglos wirkt ala: "Jetzt haben wir das gesschafft, also müssen wir nun dorthin. Und wenn das gut geht, müssen wir gegen das da kämpfen,...". Obwohl einige ganz nett anzuschauende Action-Szenen enthalten sind, langweilt der Film, was bei dem Potenzial der Sage schon relativ schwer ist. Womöglich hat man sich mehr um die 3D Effekte gekümmert, als um alles andere. Vielleicht sind die zumindest gelungen, das kann ich leider nicht beurteilen. Und nicht einmal den Showdown hat man richtig gut ausgearbeitet. Der Film arbeitet doch Stundenlang auf den Endkampf hin und dann ist das Ganze so schnell und auch absurd einfach vorbei???!!! Gut, vielleicht ist die Sache tatsächlich so einfach, dazu kenne ich die Sage nicht gut genug - aber dennoch hätte man dies für einen unterhaltsamen Film anders präsentieren müssen. So endet der ohnehin nur mäßig unterhaltsame Film in einem wenige Minuten langen CGI-kosntruierten Finale und der Film ist aus!
Was die Schauspieler betrifft:  der gute Held Perseus ist einfach nicht gut besetzt! Er überzeugt mich zu keinem Zeitpunkt, dass er der tollkühne Rächer seiner Familie sein will. Und insgesamt betrachtet ist seine ganze Figur nicht glaubhaft. Ein Lichtblick für mich war die Verkörperung des Hades durch Ralph Fiennes - vielen auch bekannt als Voldemort aus den Harry Potter - Verfilmungen. In den Szenen als Hades auftaucht, hatte ich sogar ein wenig Spass an dem Film. Ein wenig mehr Ralph Fiennes bei den anderen Schauspielern, womöglich hätte man dann über inhaltliche Schwächen hinwegsehen können. Aber Effekte allein reichen nunmal nicht aus.
Ach ja... der Sountrack ist wirklich hörenswert!


Fazit:

Inhaltlich schwach umgesetzter Perseus-Mythos mit hin und wieder guten Effekten. Allein Ralph Fiennes lässt den Film nicht gänzlich abstürzen. 



Gesamt: 57/100

3 Kommentare:

  1. Du musst da halt wissen das der Film hier im Fahrtwasser von Avatar in die Kinos kam.
    Der war eigentlich von vorneherein als 2D Film gedreht und wurde dann nochmal rasch zurückgezogen für 1-2 Millionen in 3D transferiert und in die Kinos geworfen.
    Kritiken waren verherrend aber er war der erste "große" Film in 3D nach Avatar.
    Die Fortsetzung ist dann trotz besserem Drehbuch und besserem 3D grandios an den Kassen gescheitert ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Ich weiß schon, dass der Film in 3D transferiert wurde - dies hat doch aber nichts zu tun mit der Umsetzung des Plots. Und die ist nunmal meiner Meinung nach einfach schlecht gewesen. Avatar hin oder her, hätte dieser Film trotzdem besser sein können, wenn nicht müssen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ne die Frage war ja warum ein Film der offensichtlich so schlecht ist, soviel Geld eingespielt hat - und das war halt rein der damalige 3D Hype.

      Löschen