Sonntag, 16. Dezember 2012

Filmkritik: Insidious

Insidious
by James Wan (2010)
(Originaltitel: Insidious)





Nach zuletzt diversen Filmen, welche im guten alten TV liefen und naja... sagen wir mal nicht ganz so berauschend waren, nun mal wieder einen Film, den ich mir selbst auf Disc besorgt habe. "Insidious" ist vermutlich ein eher unbekannterer Film, den eher Fans des Horror-Genres etwas sagen dürfte. Beeindruckend ist, dass der Film mit geradeeinmal $1,5 Mio. entstanden ist und dabei stolze $97 Mio. eingespielt hat.

Die Handlung ist ein wenig anders, als ich mir das so vom Cover her ausgemalt habe. Schon mit dem Zusatz: "It´s not the house that´s haunted" - da dachte ich mir halt: Gut. Halt mal wieder ein besessenes Kind, das ein wenig um sich mordet, oder für "Unfälle" verantwortlich ist. Aber so simpel ist das Ganze dann doch nicht.
Josh und Renai ziehen mit ihren beiden Söhnen in ein großes Haus. Zunächst erscheint alles ganz normal. Doch schon einige Zeit später, ereignen sich merkwürdige Dinge, die vor allem der Frau des Hauses zu schaffen machen. Als ihr Sohn Dalton dann plötzlich in ein den Ärzten unerklärliches Koma fällt, ist Renai davon überzeugt, dass ein Etwas im Haus herumgeistert und für die Phänomene verantwortlich ist. So soll ein Umzug die Lösung aller Probleme sein, doch so einfach ist es nicht!

Trotz kleinerer Schwächen und gen Ende einiger Absurditäten ist Insidious insgesamt ein atmosphärisch dichter und packender Film. Es ist wirklich schön zu sehen, dass es noch Regisseure gibt, die im Genre des Horrors auf viele altbewährte Elemente setzen und nicht auf Monsterfratzen und übertriebene Effekte. So sorgen knarrende Türen, Schritte auf dem Dachboden oder ein sich alleine bewegendes Schaukelpferd für spannungsaufbauende Momente. Schockmomente entstehen hier meist durch das Drehen am Lautstärkeregler. Auch erinnert die Musik oftmals an Horrorfilme der älteren Generation, als mit schiefklingenden Tönen versucht wurde, Atmosphäre aufzubauen. Und es funktioniert auch heute noch!
Leider muss ich sagen, dass der Film inhaltlich jetzt keinen Fan vom Hocker haut. Wobei die Idee an sich zwar nicht gänzlich neu, aber doch interessant ist. Zumeist funktioniert der Film, aber wie schon erwähnt, wird das Ganze im letzten Drittel dann teilweise etwas zu absurd und schon fast lächerlich. Und irgendwie mag es nicht so ganz zum restlichen subtilen Ansatz des Films zu passen, der für mich im Prinzip gut funktioniert und wirkt.
Und was die Bezeichnung als Horrorfilm angeht - naja, es gab sicherlich Zeiten, da hätte der Film beim Zuschauer mehr gewirkt, aber eben durch die vielen total abgedrehten und blutüberhäuften Filme ist man irgendwie schon so abgestumpft, dass man schon mit ein wenig mehr daherkommen muss - leider. Was ich damit sagen will, ich empfinde diesen Film spannend, aber nicht ansatzweise gruslig oder ähnliches. Aber die Macher haben sogar einige witzige Schmunzelmomente eingebaut.

Das Ende ist im Übrigen sehr interessant gemacht und lässt viel Spielraum für eine noch bessere Fortsetzung, die wohl im nächsten Jahr auch folgen wird.   

Fazit:

"Insidious" ist ein spannender Horrofilm der alten Schule. Leider bleiben die wirklichen Schockmomente meist aus. Dafür wartet der Streifen mit einer dichten und düsteren Atmosphäre auf, die einen für die Dauer des Films in den Bann zieht!  



 Gesamt: 73/100

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