Dienstag, 21. August 2012

Filmkritik: Blood Surf - Schwimm um dein Leben

Blood Surf
by James D.R. Hickox (2000)
(Originaltitel: Krocodylus)


Nachdem wir uns nun des öfteren (also 2 Mal) mit Trash-/Monster-/B-Filmen oder wie auch immer man es nun nennen mag, auseinandergesetzt haben, möchte ich dies vorerst mit dem Film "Blood Surf" abschließen.
Wiederum war an einem Abend mal wieder Tele5 der Sender der Wahl, und wieder lief ein eher unbekannter, aber dennoch ganz lustig klingender Film.


Eine Gruppe junger Surfer reicht das normale Wellenreiten offenbar nicht mehr aus. Sie wollen den ultimativen Nervenkitzel. Also beschliesst man mit dem eigenen Blut Haie anzulocken und mit ihnen um die Wette zu surfen. Um daraus dann noch Profit zu schlagen nennt man das Ganze "Blood Surf" und hält die Aktion mit Kamera fest.
Denkt man als nichtsahnender Konsument gerade noch dran, dass es sich um einen weiteren Film um mörderische Haie handelt, ist man zunächst verwundert, warum denn dann keiner gebissen wird.
In der ersten Nacht auf der Insel verschwinden dann allerdings die ersten Leute und einem wird klar, dass der Film eine andere Richtung annimmt, als gedacht (immer unter der Voraussetzung, dass man das Plakat oder den Originaltitel nicht kennt). Denn Mittelpunkt des Films sind nicht die Haie, die den naiven Surfern an´s Leder wollen, sondern ein 12 Meter langes Salzwasserkrokodil, was im Übrigen nicht erfunden ist, sondern diese "Monster" existieren tatsächlich. Dazu gesellt sich dann noch ein rachsüchtiger Bootskapitän, der nur eins will... das Saltie, das seine Existenz zerstört hat für immer aus den Gewässern beseitigen.

Dieser Film bringt nun endlich mal das mit, was "Sharktopus" und vor allem "Sharkman" irgendwie vergessen haben: ein klein wenig Story und sogar Spannung! Für einen B-Movie ist der Streifen wirklich ganz unterhaltsam. Es gibt sie also doch! Gute B-Movies. Selbstverständlich ist auch hier die Technik nicht auf einem Blockbuster-Niveau - in diesem Fall haben die Macher es mit einer Mischung aus Computeranimation und Kuschel-Gummipuppe versucht - aber als störend empfand ich das Ganze nicht, ein wenig lustig... ja, aber es verhagelt einem nicht die ganze Filmstimmung, wie in anderen Fällen, die hier besser unerwähnt bleiben.
Insgesamt haben die Macher es für meine Begriffe ganz gut hinbekommen, die Stimmung aufrechtzuerhalten und das Ganze nicht gar zu sehr ins Lächerliche zu ziehen. Dieser Film erfüllt eigentlich die Erwartungen die man an so einen Film stellen darf. Es wird hier leicht verdauliche Kost angeboten, kurzweilige Handlung mit eingestreuten blutigen Momenten. Auch die Schauspieler sind mal durchaus überzeugend. Vor allem Joel West hebt sich mit seinem durchgeknallten Charakter mal von den ständigen Stereotypen in diesem Genre ab, lockert das Ganze mit seiner Art einiges auf - und bietet möglicherweise auch was für die Damenwelt (nicht, dass ich davon Ahnung hätte), denn immerhin war oder ist der Mann Model für Hugo Boss und Calvin Klein. Joel West also für das weibliche Geschlecht, Blut und Monster für das Männliche.   
Das Einzige was ich tatsächlich als nervig empfand, war die Tatsache, dass der Film es künstlich herauszögern musste, bis man auf das Krokodil trifft. Ich habe nicht mehr die genaue Zeit auch die Szene mit den Haien, hätte man vielleicht noch ein wenig besser ausreizen können, gerade hier kommt irgendwie so gar keine Spannung auf, was für sich genommen auch irgendwie eine Glanzleistung ist. Ansonsten stellt der Film unter Beweis, dass es nicht zwingend erforderlich ist, grandiose Effekte aus dem Hut zu zaubern, um einen Monsterfilm zu drehen. Man hätte sogar auf ein paar zu künstliche Einstellungen des Salties verzichten können, und der Film hätte nichts von seiner Wirkung verloren. Manchmal ist weniger eben mehr. Nun um das Ganze jetzt nicht noch künstlich in die Länge zu ziehen - es gibt einfach nicht so viel, was sich über diesen Film sagen lässt - beenden wir das Ganze und toppen die Wertung von Sharktopus nocheinmal um ein paar Pünktchen.

Fazit:

Netter Monsterfilm, an den man allerdings keine zu große Erwartungen stellen sollte. Dann ist dieser Film zumindest nach der etwas zu ausführlichen Einführung durchaus unterhaltsam, wenn man denn solcher Art von Filmen was abgewinnen kann!



 Gesamt: 37/100


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