Freitag, 1. November 2013

Filmkritik: The Conjuring


The Conjuring
by James Wan (2013)






Die Qual der Wahl

Einer meiner in letzter Zeit rar gewordenen Kinobesuche führte mich in "The Conjuring", den tollen deutschen Zusatz "Die Heimsuchung" lass ich mal dabei weg... verdammt, jetzt hab ich ja doch erwähnt... naja egal. Warum die Auswahl gerade auf diesen Film fiel liegt wohl großteils daran, dass das momentane Kinoprogramm jetzt nicht sooo viel hergibt und ich meine gelesen zu haben, dass dieser Film tatsächlich so eine Art Geheimtipp sein soll. Zudem habe ich mir als Horrorfan noch nie einen ebensolchen auf großer Leinwand angesehen. Also zur besten Vorführzeit um 23:00 ins Kino und hoffen das der Film zumindest ansatzweise hält was er verspricht!

Der geheime Fall der Warrens

Die Perrons beziehen 1971 ihre neue Behausung. Ein altes abgelegenes Haus auf Rhode Island. Zusammen mit ihren 5 Kindern wollen sie sich hier ihr neues Leben aufbauen. Doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge. Geister scheinen es auf die Familie abgesehen zu haben. Als die Vorkommnisse sich häufen, wendet sich die Familie an Lorraine und Ed warren, die dafür berühmt sind paranormale Geschehnisse aufzuspüren. Zunächst skeptisch, dass es sich hierbei überhaupt um paranormale Phänomene handelt, bemerken die Warrens schnell dass sie bei diesem Fall an ihre Grenzen kommen könnten. Vor langer Zeit scheint hier eine Hexe gelebt zu haben, welche geschworen hat, dass sich niemand jemals ihr Land aneignen würde und alle die dies versuchen den Tod finden werden!

Typisch James Wan

"The Conjuring" entstand unter der Verantwortung von James Wan. Letztes Jahr gab es auf diesem Blog bereits eine Kritik zu seinem Film "Insidious". Und wenn ich mir jetzt so die Zeilen durchlese, könnte man einen Großteil dieser Kritik auch hier wieder platzieren. "The Conjuring" setzt auf Elemente des subilen Horrors. Dazu vor allem auf von allein stehen bleibende Uhren, sich von allein bewegende Türen und geisterhafte Stimmen. Dazu ein paar "jump scares" an den richtigen Stellen.
Ich persönlich ziehe diese Art von Horrorfilmen denen vor, die alles nur noch mit überbordender Gewalt und noch mehr Blut darstellen wollen. Dennoch birgt der subtile Horror eine Gefahr: man kennt das alles schon! "The Conjuring" bietet vor allem Fans des Genres überhaupt nichts, was es nicht schonmal irgendwo gegeben hätte, weswegen der Film einen Teil seines durchaus guten Flairs verliert. Dennoch setzt Wan diese Elemente wiedermal hervorragend um und liefert zumindest einen sehr stimmungsvolles düsteres Werk ab.
Positiv überrascht hat mich tatsächlich die gesamte Schar der Schauspielerschaft. Es tut immer wieder gut, neue frische Gesichter (zumindest für mich waren sie großteils neu) auf der Leinwand zu sehen. Vor allem die Warrens liefern eher untypische aber überzeugende "Geisterjäger"-Rollen ab, die nicht darauf aus sind als angstlos zu gelten, sondern auch durchaus Ehrfurcht und etwas Panik angesichts der dunklen Mächte in diesem Fall sind. Dies verfehlt seine Wirkung nicht. Ausserdem füllen die Rollen der Warrens mehr als nur Nebenrollen aus und vertiefen so das Erlebnis von der Geisterjagd für den Zuschauer.
"The Conjuring" lässt sich für mich relativ schwierig einordnen, für Neulinge des Genres bietet der Film garantiert hier und da einige Schockmomente, aber richtiger Horror ist zumindest für mich kaum vorhanden. Der Film lebt von seiner Stimmung und seiner Spannung. Hier macht James Wan eigentlich alles richtig, man sieht den Handlungsverlauf zwar mehr oder weniger vorher, dennoch gibt es einige sehr gute Sequenzen, die man so nicht erwartet. Aber die Rolle des Geheimtipps kann ich angesichts der Filmauswahl zu der Zeit sehr gut nachvollziehen ;-).


Fazit:

Ingesamt betrachtet liefert Wan hier ein Werk, welches auf jeden Fall interessant ist und man sich durchaus ansehen kann. Schlussendlich bleibt aber vermutlich kein wirklich bleibender Eindruck zurück und der Film landet in der Kategorie: "The Conjuring? Den hab ich gesehen ... Naja war ok!"    


Gesamt: 69/100

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